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Lage und Geschichte unserer Kirchengemeinde

Lage und Geschichte der Kirchengemeinde Zum Guten Hirten, Sassenburg

Die Einheitsgemeinde Sassenburg liegt in der Südheide zwischen Gifhorn und Wolfsburg. Zur Kirchengemeinde Zum Guten Hirten gehören vier der sechs Dörfer: Dannenbüttel, Grußendorf, Stüde und Westerbeck.

Dannenbüttel lässt sich schriftlich bereits im 9. Jh. belegen- zum einen im ältesten Verzeichnis der Schenkungen an das Kloster Corvey als villa Dallengebudli (zwischen 822 und 876) und zum anderen in einer Urkunde des ostfränkischen König Arnolf als Dallangebudli (888). Grußendorf ist schriftlich erstmals 1310 als villa Grustendorpe nachgewiesen. Stüde ist eine Gründung des 16. Jh. Und im Jahr 1564 schriftlich belegt. Für Westerbeck findet sich der Erstbeleg in einer Urkunde von 1390 als    Westerbeke. Die Dörfer zählten zum Amt Gifhorn im welfischen Teilfsm. Lüneburg, das 1705 an das Kfsm. Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover) fiel. In französischer Zeit zählten sie von 1810 bis 1813 zum Kanton Wittingen (Distrikt Salzwedel, Departement der Nieder-Elbe, deit 1811 Departement der Elbe, Westphalen). Danach kamen sie wieder zum Amt Gifhorn (Grußendorf seit 1849 Amt Fallersleben), zunächst im Kgr. Hannover und seit der Annexion von 1866 im Kgr. Preußen. Seit Einführung der Kreisverfassung 1885 gehören die vier Dörfer zum Landkreis Gifhorn, 1974 schlossen sie sich gemeinsam mit den Moorsiedlungen Neudorf-Platendorf und Triangel zur neuen Gemeinde Sassenburg zusammen.

In Dannenbüttel lebten im Jahr 1821 etwa 190 Menschen, 1905 knapp 350, 1950 gut 890 und 2023 rund 1.900. Für Grußendorf lag die Bevölkerungszahl zu den gleichen Stichjahren bei knapp 40, knapp 50, knapp 730 und etwa 1.900. In Stüde gut 40, gut 80, gut 280 und knapp 1.300, in  Westerbeck knapp 160, gut 370, knapp 990 und rund 2.400.

Kirchlich gehörten Dannenbüttel, Stüde und Westerbeck zur Kirchengemeinde Gifhorn und seit 1966 zur Kirchengemeinde Neudorf-Platendorf; Grußendorf hingegen war bis 1974 Teil der Kirchengemeinde Jembke und kam dann ebenfalls zur Kirchengemeinde Neudorf-Platendorf. Die vier Dörfer bildeten seitdem den zweiten Pfarrbezirk der Gemeinde. Schon als Anfang der 1960er Jahre der Grundstein für die Thomaskirche in Neudorf-Platendorf gelegt wurde, plante der Kirchenvorstand der Gifhorner Nicolaigemeinde auch ein Gemeindezentrum in Westerbeck. Das Vorhaben konnte jedoch erst 1982/83 verwirklicht werden und 1984 erhielt das Gemeindehaus mit dem kleinen Kirchsaal den Namen „Zum Guten Hirten“. 

Zum 1. Januar 1994 machte sich der Pfarrbezirk schließlich als „Ev.-luth. Kirchengemeinde Zum Guten Hirten in Westerbeck“ selbständig und übernahm die zweite Pfarrstelle der Kirchengemeinde Neudorf-Platendorf. Erster Pastor der neuen Gemeinde war Pastor Michael Sassenhagen (amt. 1993 -2005). Mit dem kleinen Kirchsaal im Gemeindehaus (55 Plätze) der Kapelle in Grußendorf, der kommunalen Kapelle in Stüde und bis 2007 dem Gemeinderaum im Dorfgemeinschaftshaus   Dannenbüttel (45 Plätze), danach in der Friedhofskapelle, gab es vier Predigtstätten in der Gemeinde. Auch Gemeindekreise existierten in den 1990er Jahren zum Teil parallel in allen vier Ortschaften: In Dannenbüttel trafen sie sich im Dorfgemeinschaftshaus (ehemals Alte Schule), seit 2007 in einem privaten Saal, in Grußendorf trafen sich die Kreise ebenfalls im Dorfgemeinschaftshaus (ehemals Alte Schule). 

Da der Gemeinde keine größeren Räumlichkeiten zur Verfügung standen, musste sie bei gutbesuchten Gottesdiensten (Konfirmation, Weihnachten) in die Thomasgemeinde in Neudorf-Platendorf oder Turnhallen ausweichen. Auch Trauungen fanden selten in Grußendorf oder Westerbeck statt, eher in Neudorf-Platendorf oder der Nicolaikirche in Gifhorn. 

Bereits 1998 hatte sich der „Kirchenbauverein Dannenbüttel e. V.“ gegründet, der von Pastor Sassenhagen und örtlichen Kirchenvorstehern ins Leben gerufen wurde. Pastor, Kirchenvorsteher und Gemeindeglieder bildeten einen achtköpfigen Planungsausschuss. Im Jahr 2000 kaufte die Landeskirche ein Eckgrundstück in der Ortsmitte, auf dem ein altes Fachwerkhaus in Eigenleistung abgerissen wurde. Pläne zum Bau einer Kirche mit Gemeinderaum wurden entwickelt. Die Landeskirche stellte den Bau in einer begrenzten Größe mit anteiliger Finanzierung in Aussicht, da Dannenbüttel als der kirchlichste Ort der Gemeinde galt. Nach Überlegungen zur Größe und Finanzierung wurden Alternativen zu diesem Standort gesucht.

In dem Zuge erhielt Grußendorf 2001 ursprünglich für ein Jahr zusätzlich zu Pastor Sassenhagen, der in Westerbeck wohnte, Pastor Joachim Gronau, der die Gemeindearbeit in den vier Dörfern unterstützen sollte. Es stellte sich heraus, dass es schon vorher in Grußendorf im Dorfgemeinschaftshaus zu Terminüberschneidungen der kirchlichen Gruppen und Kreise mit den Vereinen des Ortes kam. Pastor Gronau visierte an, einen Behelfscontainer für die Gemeindearbeit vor Ort aufzustellen. Nachdem die Kapelle auf dem Friedhof in Grußendorf im Oktober 2002 abbrannte, konnte 2005 neben dem Friedhof ein Neubau mit Kapellen- und Gemeinderaum eingeweiht werden. Den Bau hatte der 2003 gegründete „Freundeskreis für kirchliche Räume in Grußendorf und Stüde“ unterstützt. 

Zusammen mit den Kirchengemeinden Neudorf-Platendorf, Wahrenholz und Wesendorf gründete die Gemeinde im Jahr 2000 den Förderverein „Wir unter einem Dach e. V.“, der zur Finanzierung nebenamtlicher Stellen in den vier Gemeinden beiträgt.

Nach langer Diskussion entschied sich der Kirchenvorstand 2006, nicht in Dannenbüttel neu zu bauen, sondern das Gemeindehaus im zentraleren Westerbeck um einen Kirchsaal zu erweitern. Das Kirchengrundstück in Dannenbüttel, das jahrelang von Mitgliedern des Kirchenbauvereins gepflegt wurde, wurde 2008 verkauft und der, dem ursprünglich gezahlten Kaufpreis überschießende Betrag  dem Kirchenbauverein zur Verfügung gestellt. Aus dem ursprünglich für Dannenbüttel in Aussicht gestellten Bauvolumen wurde bereits ein Teil an der Kapelle in Grußendorf angebaut und den verbleibenden Rest sprach der Kirchenvorstand dem Anbau an das Gemeindehaus in Westerbeck zu. Den Kirchsaal konnte die Gemeinde im März 2010 einweihen, den Glockenturm 2011. Zum 1. April 2010 änderte die Gemeinde ihren Namen in „Ev.-luth. Kirchengemeinde Zum Guten Hirten in Sassenburg.“

Im Jahr 2012 wurde die alte kommunale Friedhofskapelle in Dannenbüttel in Eigenleistung abgerissen, um einem Neubau Platz zu machen. Der Kirchenbauverein Dannenbüttel e. V. stellte der Kommune sein gesammeltes Geld in Höhe von mehr als ¼ der veranschlagten Bausumme für den Bau zur Verfügung. Zusätzlich warb der Vorstand die Mittel für die gesamte Inneneinrichtung ein und stattete die Kapelle, die sich sowohl für Gottesdienste, Trauerfeiern, als auch für Gemeindefrühstückstreffen eignet, aus.

Insgesamt leben in der Einheitsgemeinde Sassenburg viele junge Familien. Eine neue Analyse der Bertelsmann-Stiftung hat eine Prognose für die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Gifhorn im Zeitraum zwischen 2020 und 2040 erstellt. Demnach soll es in der Kommune Sassenburg einen deutlichen Anstieg der Einwohnerzahlen bis 2040 um 10,4 Prozent geben. Ein derartiges Wachstum wird für keine weitere Kommune in Gifhorn prognostiziert. Für die Stadt selbst soll es einen Zuwachs von 0,4 Prozent geben. (Bericht der AZ vom 12.04.2024, S. 10). 

Es wäre wünschenswert, wenn es im Hinblick auf die Anzahl unserer Kirchengemeindeglieder ebenfalls eine erfreuliche Mitteilung gäbe. 

Möge Gott unsere Gemeinde segnen.

Quelle: Kirchengemeindelexikon und Heide Gefken für den Kirchenvorstand                                                       

Lage

Die Kirchengemeinde liegt östlich von der Stadt Gifhorn. Zu ihr gehören die Ortschaften Westerbeck, Dannenbüttel, Grußendorf und Stüde und gehört zum Kirchenkreis Gifhorn, Sprengel Lüneburg. 
Quelle: Kirche Westerbeck